Über die Henrik und Emanuel Moor Stiftung

Die Henrik und Emanuel Moor Stiftung wurde ins Leben gerufen, um das künstlerische Œuvre der Brüder Henrik Moor (1876-1940) und Emanuel Moor (1863-1931) zu pflegen, zu fördern und lebendig zu halten.

Anita Moor an ihrem 90. Geburtstag am 21. November 2000.

Die Henrik und Emanuel Moor Stiftung wurde am 2. Juni 2013 als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt und untersteht der Aufsicht der Regierung von Oberbayern.

Ihre Entstehung geht auf zwei fiduziarische Stiftungen zurück: 

Anita Moor Stiftung

Sie widmete sich dem künstlerischen Werk des Malers Henrik Moor und wurde 1994 von dessen Tochter Anita als unselbständige Stiftung in Treuhänderschaft der Kester-Haeusler-Stiftung (Fürstenfeldbruck) gegründet, welche mit einer substantiellen Zuwendung zum Stiftungskapital zur Erstausstattung beitrug. Sie beherbergt den umfangreichen Bestand von Werken ihres Vaters.

Emanuel und Henrik Moor Stiftung

Sie widmete sich hauptsächlich dem Werk des Komponisten und Erfinders Emanuel Moór und wurde 2007 von Herbert und Hildegard Moor anläßlich ihres 85. bzw. 75. Geburtstages zur Erinnerung an ihren Onkel und Vater errichtet, ebenfalls als unselbständige Stiftung, in Treuhänderschaft der Kester-Haeusler-Stiftung.


Im Verlauf zahlreicher Stiftungsaktivitäten sowie durch bessere Möglichkeiten der gemeinsamen Betreuung der von Henrik und Emanuel hinterlassenen Kunstwerke erschien die Zusammenlegung beider Stiftungen in eine selbständige rechtsfähige Stiftung sinnvoll, die nun den Namen Namen Henrik und Emanuel Moor Stiftung trägt.

Dies wurde ermöglicht durch Zuwendungen von Frau Erika Christl Greim-Schwemmle in den Kapitalstock der neuen Stiftung, im Einklang mit dem Interesse ihres verstorbenen Mannes Walter Schwemmle, aus dessen Sammlung bereits zu Lebzeiten Werke von Henrik Moor an die Anita Moor Stiftung gegangen sind. Damit verhalf Frau Christl Greim-Schwemmle der Stiftung zu ihrer Rechtfähigkeit und zu tragfähiger Perspektive.

Bereits im Jahr 1994 war die Erhaltung und Pflege des künstlerischen Werkes des Malers Henrik Moor für seine Tochter Anita Moor (1910 – 2001) Motivation und Anlaß, eine unselbständige Stiftung zu errichten und dieser den in ihrem Besitz befindlichen umfangreichen Bestand von Werken ihres Vaters zu übertragen.

Die Kester-Haeusler-Stiftung mit Sitz in Fürstenfeldbruck übernahm die Treuhandschaft und trug mit einer substantiellen Zuwendung ihrerseits mit zur Erstausstattung des Stiftungsvermögens bei.

Durch unterschiedliche Aktivitäten, u.a. Veröffentlichungen und eine große Werkausstellung im Jahr 1996 im Stadtmuseum Fürstenfeldbruck konnte das Interesse am künstlerischen Werk und die Einschätzung der Qualität dieses durchaus überregional bedeutenden und nur durch die Widrigkeiten seiner Zeit ganz zu Unrecht fast in Vergessenheit geratenen Malers deutlich gesteigert werden.

Bedeutende Gemälde-Zugänge zur ursprünglichen Sammlung - Ankäufe wie Schenkungen - sind in dieser Zeit bereits zu verzeichnen. Die Kenntnis um sein Leben und Wirken, seine kunstgeschichtliche Bedeutung und die z. T. existentiellen Bedrohungen und Schwierigkeiten seines Lebens und seiner Arbeit in Zeiten des Nationalsozialismus ist deutlich gewachsen.

Mit einem wachsenden Interesse am eindrucksvollen kompositorischen Werk des kongenialen, älteren Bruders von Henrik Moor, Emanuel Moor und zur Unterstützung der Wiederbelebung seines Bekanntheitsgrades ist das Engagement der von Herbert und Hildegard Moor im Oktober 2007 anläßlich ihres 85. bzw. 75. Geburtstags zur Erinnerung an den Onkel und Vater errichteten zweiten fiduziarischen Stiftung zu sehen. Ihr Stiftungszweck bestand darin, das künstlerische Œuvre der beiden zu ihren Lebzeiten bekannten Brüder zu pflegen, zu fördern und lebendig zu halten und hatte sich insbesondere die Wiederentdeckung und Betreuung des Werkes von Emanuel Moór zur Aufgabe gemacht.

Im weiteren Verlauf zahlreicher Stiftungsaktivitäten sowie durch die erkennbaren Möglichkeiten und Potentiale der gemeinsamen Betreuung der von Emanuel und Henrik Moor hinterlassene Kunstwerke im Bereich der Bildenden Kunst und der Musik durch eine gemeinsame Stiftung sind neue Aspekte und Gründe hinzugekommen, die die Errichtung einer rechtsfähigen Stiftung sinnvoll erscheinen ließen.

Zu den beiden Stiftungsinitiativen von Angehörigen der Familie Moor kam die Bereitschaft einer weiteren Stifterin, Frau Erika Christel Greim-Schwemmle, hinzu, die, auch im Einklang mit dem Interesse ihres 1997 verstorbenen Mannes, Walter Schwemmle, aus dessen Sammlung bereits zu seinen Lebzeiten bedeutende Werke Henrik Moors an die Anita Moor-Stiftung gegangen sind, diese Stiftungsgründung nicht nur unterstützt und mitträgt sondern auch durch ihre letztwillige Verfügung und Erbeinsetzung sowie eine Zuwendung in den Kapitalstock dieser Stiftung zu ihrer Rechtsfähigkeit verholfen hat. Sie versah die Stiftung bereits durch lebzeitige Zuwendungen für Projektvorhaben mit einer tragfähigen Perspektive und ermöglichte erste Aktivitäten.

Leihgaben und Schenkungen wichtiger Kunstwerke unterschiedlichster Schaffensperioden ergänzen und bereichern den Werkbestand seit Jahren. Walter Schwemmle und seine zweite Frau Erika Christel Greim-Schwemmle übertrugen von seiner verstorbenen ersten Frau, Margot Wieland, mit in die Ehe gebrachte Moor-Werke aus der Sammlung ihres verstorbenen ersten Mannes, Dr. Felix Wieland. Felix Wieland war ein Vetter des Münchner Universitätsprofessors und Nobelpreisträgers Dr. Heinrich Wieland. Und auch aus dem Nachlaß des Geheimrats Heinrich Wieland, der über diesen auch dem Bekanntenkreis Moors‘ zuzurechnen ist, und er zudem zu seinen Auftraggebern und Kunden gehörte, haben die Stiftung Kunstwerke erreicht.

So haben die Schwestern Dr. Annemarie Lynen (mit ihrem Mann Dr. Jörn Wilkening) und Eva Lynen mit der großzügigen Schenkung eines großformatigen Werks‘ Henrik Moors „Beim Zwirbelspiel“, das ihren Großvater, Nobelpreisträger Geheimrat Heinrich Wieland, und seine Frau mit Freunden der Familie beim Zwirbelspiel zeigt, den Bestand bereichert. Das Bild hängt als Leihgabe der Stiftung im Bay. Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst in München.
Auch Nachkommen der Andernacher Unternehmerfamilie Luithlen, langjährige Freunde und Auftraggeber Henrik Moors‘, haben Werke aus ihrer Sammlung der Stiftung übergeben und zum Anwachsen der Bestände beigetragen.

Bis zur Rechtsfähigkeit der Henrik und Emanuel Moor Stiftung hat die Kester-Haeusler-Stiftung in Fürstenfeldbruck als Treuhänderin der beiden (Vor-)Stiftungen gewirkt. Ihr und ihren Akteuren in den Jahren der Treuhandschaft seit 1996, insbesondere ihrem Vorstandsvorsitzenden Professor Dr. Volker Thieler, ist in diesem Zusammenhang für die jahrelange Gewährung einer rechtlichen Heimat und mehrfache finanzielle Unterstützung zu danken.

Seit ihrer Anerkennung zum 2. Juni 2013 als rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts werden die nun gebündelten Stiftungsaktivitäten durch den Vorstand der rechtlich selbständigen Henrik und Emanuel Moor Stiftung betreut und verantwortet.

Herbert und Hildegard Moor 2007 mit Dan Moor (m. aus Israel, Angehöriger der ungarischen Moor-Linie) anläßlich eines Moor-Konzertes in Fürstenfeldbruck.

 

Walter Schwemmle (1905 – 1997) und
Erika Christel Greim-Schwemmle (1922 – 2014)

 

Dr. Annemarie Lynen (m) und Eva Lynen (r) mit Staatsminister Dr. Thomas Goppel 2007 bei der Übergabe der Leihgabe im Staatsministerium.